Anno 1868 beschlossen einige Northeimer Kaufleute, aus den Reihen des Vereins für Freihandschießen von 1864, zur Pflege der Geselligkeit einen Herren-Kegelclub zu gründen. Er erhielt den Namen “Mittwochs-Kegelclub”, und die Mitglieder nannten sich “Die Merkantiler”. Das zeigt die enge Verbundenheit zum Handel und zur Kaufmannschaft.
Bis 1912 traf man sich auf dem “Leineturm” und wechselte mit Gastwirt Nahme zum “Rücking”. Seit 1920 ist der “Gesundbrunnen” das Stammlokal des Kegelclubs. Bis 1961 wurde auf einer einbohligen, nicht
überdachten Bahn gekegelt. Im Winterhalbjahr wich man auf den “Stadtpark” aus. Auf Betreiben von einigen Mercantilern entschloß sich die Stadt Northeim, mit Hilfe der städtischen Brauerei, eine für
die damalige Zeit moderne Doppelkegelbahn mit Teilautomatik zu bauen. Während der einjährigen Bauzeit wurde der Kegelsport im “Felsenkeller” in Moringen betrieben. In dieser kurzen Zeit fielen (evtl.
dank der tüchtigen Kegeljungen) 10 Mal “8 um´s Vordereck”.
Die Kegelbrüder trugen deshalb vorsichtshalber immer einen 100-DM-Schein in der Tasche, denn nach diesem Wurf wurde das Kegeln abgebrochen und alle aßen und tranken auf Kosten des “glücklichen”
Keglers. 1975 zog der Kegelclub Mercantil auf die neugebaute Bahn im “Waldhotel Gesundbrunnen” um. 1993 wechselte der Wirt und wir verloren unsere angestammte Kegelbahn. Nach einigen Versuchen
fanden die Mercantiler ihre neue Heimstatt in der “Stadtschänke”.
Traditionell sind (fast) alle Kegelbrüder von der Gründung bis heute Schützenbrüder. Zuerst waren es Freihandschützen, seit 1957 auch Schützen aus anderen Corporationen. Die besondere Verbundenheit
mit dem Northeimer Schützenwesen wurde herausgestellt durch die Stiftung des “Goldenen Teller”´s von Mercantil zum 725. Stadtjubiläum der Stadt Northeim 1977. Der “Beste der Besten”
wird auf der ebenfalls gespendeten St.-Sebastian-Ehrenscheibe verewigt. Im Jahre 2000 stiftete der Kegelclub Mercantil die wertvolle “Richenza-Kette” mit der die
beste Schützin des Schützenfestes ausgezeichnet wird.
Unser Clubleben soll auch in Zukunft nach den “ungeschriebenen Statuten” im Sinne unserer Gründungsväter weiter bestehen:
So war es! So ist es! So soll es bleiben!
(Die “ungeschriebenen” Statuten regeln unser Clubleben. Sie sind zwar unverrücklich festgelegt, werden aber je nach Bedarf den Zeitläufen angepasst – z.B. Hauptversammlung, Wahlen, Aufnahme, “Mercantiler Mahl”, Silberkegel usw.)
Wir werden oft auf das große C angesprochen:
Seit seiner Gründung schrieben unsere Vorväter den Namen Merkantil mit “k”. Das führte in den siebziger Jahren zu einer ausgedehnten Debatte und man entschied sich zu der korrekten(aus dem
Lateinischen) Schreibung mit “c”.
Auf Grund der hitzigen Diskussion beschlossen die Kegelbrüder das große C zu ihrem Symbol zu machen.
Es erscheint auf unseren Briefköpfen, die Kegelbrüder tragen es bei bestimmten Anlässen in Form einer Anstecknadel am Revers. Der Kegelvater trug zuerst ein aus Kupfer handgetriebenes
C bei der Hauptversammlung, bei Festen und Empfängen. Seit 1988 trägt er das silberne Wappenschild mit dem großen C.